Trends im Sportmarketing: Was den (Amateur-) Fußball künftig bewegt
Der Sport befindet sich im ständigen Wandel. Neue Technologien, verändertes Nutzungsverhalten und steigende Erwartungen der Fans verändern das Geschäft von Grund auf. Innovative Formate, die den Sport neu erfinden, sind nicht länger Zukunftsvision – sie sind längst Realität. Doch was bedeutet das allgemein für die Vermarktung im Sport bzw. auch im Amateurfußball?

Die Antwort: Sponsoring wird vielfältiger, digitaler und individueller. Für Unternehmen ergeben sich neue Chancen, für Vereine neue Anforderungen – und für die Vermarktung des BFV ein klarer Auftrag, diese Entwicklungen zu gestalten.
Frauen- und Mädchenfußball: Vom „Nice-to-have“ zum Business-Case
Was lange als Ergänzung zum Männerfußball galt, hat sich zu einem eigenständigen Wachstumsmarkt entwickelt. Immer mehr Unternehmen investieren gezielt in Frauenteams, weil sie hier neue Zielgruppen erreichen und andere Geschichten erzählen können – etwa Themen wie Diversität und Chancengleichheit.
Und die Zahlen sprechen für sich: Der Frauenfußball boomt nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch an der Basis. Mit 34.820 aktiven Spielerinnen verzeichnet der BFV die höchste Beteiligung seit einem Jahrzehnt. Allein in der laufenden Saison nahmen über 100 zusätzliche Frauenteams am Spielbetrieb teil.
Für Sponsoren eröffnet sich hier eine enorme Chance. Denn gerade in diesem Themenbereich ist Reichweite nicht mehr allein entscheidend – entscheidend ist die Möglichkeit, Content zu schaffen und Geschichten zu erzählen, die Nähe und Glaubwürdigkeit stiften. Marken, die frühzeitig investieren, sichern sich nicht nur Sichtbarkeit, sondern Relevanz in einem Wachstumsmarkt.
Mediennutzung & Communities: Content first, Community always
Parallel dazu verändert sich die Art, wie Menschen Sport erleben. Die Zeiten, in denen Amateurfußball nur am Spielfeldrand erlebbar war, sind vorbei. Livestreaming-Plattformen bringen lokale Spiele in die digitale Welt, dazu kommen eigene Instagram- und TikTok-Kanäle. Sponsoren profitieren davon unmittelbar: mehr digitale Sichtbarkeit pro Euro, lokal verankert und gleichzeitig online verlängert.
Die moderne Fangemeinde will jedoch mehr als passive Zuschauer sein. Sie sucht Interaktion, Einblicke hinter die Kulissen und direkte Beteiligung. Sponsoring wandelt sich dadurch von reiner Logo-Präsenz hin zu integrierten Partnerschaften, die entlang der gesamten Fan Journey wirken.
Damit steigen auch die Ansprüche an Messbarkeit. Klicks, Reichweiten und Engagement-Raten sind die neuen KPIs. Sponsoren wollen exakt wissen, wen sie erreichen und welche Wirkung ihr Engagement erzielt. Für Vereine und Verbände bedeutet das: digitale Kompetenz aufbauen, Partnerschaften professionell betreuen und Ergebnisse transparent ausweisen.

Employer Branding: Authentizität trifft Fachkräftesuche
Sport ist Emotion – und genau das macht Sponsoring so wertvoll. Unternehmen, die sich im Sportumfeld engagieren, profitieren nicht nur von positiver Markenaufladung, sondern können sich auch als attraktive Arbeitgeber positionieren.
Denn speziell der Amateurfußball spiegelt die gesamte Gesellschaft wider: vom Nachwuchsspieler bis zur erfahrenen Funktionärin. Damit erreichen Sponsoren nicht nur Fans, sondern auch potenzielle Fachkräfte – Menschen, die genau die Eigenschaften mitbringen, die Unternehmen suchen: Teamgeist, Fairness, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.
In Zeiten von Fachkräftemangel wird Sponsoring so zur perfekten Symbiose: Unternehmen zeigen Haltung in einem glaubwürdigen Umfeld und finden gleichzeitig Zugang zu neuen Talenten. Gerade die junge Generation erwartet von Arbeitgebern Sinn und Werte – und der Amateurfußball bietet eine authentische Bühne, um genau das sichtbar zu machen.
Maßgeschneiderte Strategien: Einheitslösungen haben ausgedient
All diese Entwicklungen führen zu einer klaren Erkenntnis: Sponsoring darf nicht von der Stange kommen. Bandenwerbung und Stadionhefte allein reichen längst nicht mehr. Gefragt sind maßgeschneiderte Konzepte, die Sponsoren dort abholen, wo ihre Zielgruppen sind – ob mit Social-Media-Kampagnen, Naming Rights für Jugendturniere oder nachhaltigen Projekten im Vereinsumfeld.
Für uns in der Vermarktung des BFV ist das längst Realität. Ein Sponsoring bei einem Amateurverband war schon immer komplexer als ein „Standardpaket“. Wir haben uns von Beginn an als Beratungs-Partner verstanden, der individuelle Strategien entwickelt, Verband und Vereine berät und Sponsoren passgenaue Lösungen bietet.
Der Blick nach vorn zeigt deutlich: Die Zukunft des Sponsorings im (Amateur-) Fußball wird digitaler, individueller und stärker community-getrieben. Diese Entwicklungen verändern auch unsere tägliche Arbeit in der Vermarktung. Sponsoren erwarten heute maßgeschneiderte Lösungen, die über klassische Werbeflächen hinausgehen. Sie wollen digitale Kampagnen, Content-Formate, Community-Aktivierungen und klare Nachweise über Reichweite und Wirkung.
Das bedeutet für uns:
- Wir müssen mehr digitale Expertise bereitstellen – von Content-Strategien bis zu KPI-Reportings.
- Wir entwickeln individuelle Konzepte, die zur Marke und ihren Zielen passen.
- Wir beraten unsere Partner zunehmend strategisch und nicht nur operativ.
Schon heute spüren wir, dass diese Anforderungen steigen. Unsere Aufgabe ist es, diese Ansprüche zu erfüllen und weiter vorauszudenken. Mit der Gründung unserer Tochteragentur B2Sports haben wir frühzeitig die Weichen gestellt, um diesen Wandel aktiv zu begleiten.
Der Auftrag für die Zukunft ist klar: Den Amateurfußball nicht nur als Sport, sondern als starke gesellschaftliche Plattform und moderne Bühne für innovatives Sportmarketing zu positionieren – nah an den Menschen, authentisch und professionell.